Bremssattelüberholung Vorne

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Bremssattelüberholung Vorne

Beitragvon frankhellas » 06.11.2022, 11:58

Hallo Zusammen,
bei mir lassen sich die Bremskolben zwecks Belagwechsel sehr schwer zurückschieben. Ich überlege daher die Sättel gründlich zu reinigen und neue Dichtungen einzusetzen. Habe ich bislang noch nicht gemacht, d.h. ist der Einbau ohne Spezialwerkzeug machbar und und könnt Ihr ein Reparaturset hierzu empfehlen?
Grüße Frank
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Beitragvon Diversionrider » 06.11.2022, 15:05

Hallo,

evtl. ist eine Überholung auch gar nicht notwendig: Wenn man die Beläge fast bis auf den Belagträger "runter fährt", legt sich i.d.R. jede Menge sonstiger Schmutz und Bremsstaub seitlich auf dem - durch die nur noch geringe Belagstärke - weit herausgedrückten Bremskolben ab. Wenn man nun neue Beläge montiert und diesen Schmutz nicht penibel mit z.B. einer Zahnbürste und Bremsenreiniger entfernt, führt diese beim reindrücken der Kolben schnell zu deren Schwergängigkeit oder gar Blockade.

Deshalb mein Tip: Sofern Du die Kolben nicht sowieso schon wie beschrieben gesäubert hast, würde ich vor einer Überholung es erst einmal mit der Säuberung der Bremskolben versuchen. - Ich habe damit bis dato an meiner "Dicken" noch keine Bremskolben überholen müssen.

Grüsse
Herbert
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Re:

Beitragvon Peter M. » 06.11.2022, 15:22

Ja, man kann je eine Seite blockieren, die andere heraus pumpen.

Die Nut mit einem Zahnstocher aus Holz oder so sauber machen... sehr sauber.

Das Bremssattel Service Kit gibt´s bei Ebay (zumindest für meine Kisten).

Ja, ist hinterher ein riesen Unterschied.

Wenn die Bremskolben zerfressen und rostig sind müssen die leider neu.
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Beitragvon WeDoTheRest » 06.11.2022, 15:24

So ist es. Vor allem…. Auch die Dichtgummis innen drin vorsichtig demontieren und die Nuten in denen die sitzen richtig säubern und die Dichtungen mit Bremsmontagepaste (ATE) einsetzen.
Keep The Rubberside Down.
Gruß, Jörg
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Beitragvon frankhellas » 06.11.2022, 15:32

Danke für Eure Hinweise. Ja Herbert die Beläge waren arg abgefahren und Kolben sind weit raus. So wie du es beschreibst ist es....da hat sich eine Menge Schmutz gesammelt. Hatte auch im Prinzip sofort aufgehört weil sie in der Regel immer gut reingeflutscht sind. Du meinst also die Kolben in der Position und alles drumherum gut zu säubern. Ist an den Kolben der Bremsenreiniger ok wegen der Dichtungen. Vielleicht klappt es so sonst müsste ich sie wohl rausholen. Das was ich vom Kolben sehe schaut ok aus, hoffe ich sie behalten....viele Grüße
frankhellas
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Beitragvon WeDoTheRest » 06.11.2022, 18:05

Machs doch gleich richtig……. Immer diese halbgaren Lösungen.
BTW: An der Stelle hat Bremsenreiniger überhaupt nichts verloren. Das sorgt erst recht dafür dass dann dort alles furztrocken ist und die Dichtungen austrocknen und aushärten.
Keep The Rubberside Down.
Gruß, Jörg
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Beitragvon XJ-Eddie » 06.11.2022, 18:14

Tach Frank.
Wie lange sind die Dichtungen denn schon drin? In der Yamaha Wartungsliste steht, dass die alle zwei Jahre erneuert gehören. Ich halte das Intervall für übertrieben kurz, aber ganz außer Acht lassen sollte man das auch nicht, was da steht. Denn eins steht für mich nach ungezählten Bremsenwartungen fest – verantwortlich für Verluste an Bremsleistung ist der Dreck hinter den Dichtungen. Der besteht aus hart gewordenen Bestandteilen der Bremsflüssigkeit. Die Ablagerungen drücken die Dichtung immer stärker an den Kolben und schränken dessen Bewegung ein. Das kriegst du nicht mit äußerlicher Reinigung weg.

Der Bremsenservice, den du angedacht hast, lässt sich durchaus mit Hausmitteln machen. Schwierig ist immer, die beiden Kolben aus dem Sattel zu bekommen. Ich habe ja baugleiche Bremsen an meinen 600er Diven. Da schraube ich einen Sattel von der Gabel weg, entferne Beläge und Halter, dann drücke ich mit der Bremshydraulik die Kolben heraus. Den, der früher kommt, musst du blockieren, damit der andere mitkommt. Kurz vor Schluß dann beide festsetzen und den zweiten Sattel behandeln. Die letzten Millimeter gehen von Hand. Benutze Nitrilhandschuhe, wenn du deine Haut behalten willst.

Die harten Ablagerungen in den Dichtungsnuten gehören raus gekratzt bis aufs Alu. Ich benutze dazu Zahnarztwerkzeuge. Die neuen Dichtungen setze ich trocken ein, die mit Schleifvlies (nicht Schleifleinen) gereinigten Kolben vollflächig eingefettet mit Bremsenpaste.

Die Reparatursätze Dichtungen (ohne Kolben) für diesen Bremsentyp habe ich immer original von Yamaha genommen. Kosten ~40 Euro pro Sattel. Die Nr. ist 3JB-25803-00. Von Tourmax gibt es keine passenden, oder ich habe sie nur nicht gefunden. Alle anderen Fabrikate habe ich an anderen Motorrädern durchprobiert und wegen ihrer schlechten Passform nicht benutzt.

Schau dir auch die Gleitbolzen und ihre Gummis an. Die sind wichtig. Ohne Schmierung dort kommt der Sattel schräg, der hintere Belag arbeitet nicht und es fehlt Leistung. Ich mache dort Hochtemperaturfett dran.

Am Schluß nicht vergessen – einbremsen.

Viel Vergnügen.
Gruß von Eddie.
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Beitragvon frankhellas » 06.11.2022, 19:35

Nabend Eddie,
das nenne ich mal eine ausführliche Beschreibung dieser Aktion👍. Also ich habe sämtliche XJ-Baureihen durch und erst vor vier Jahren Divianer geworden. Ich glaube das ist noch nicht gemacht worden. Das mit den Kolben klingt spannend....wenn der ganz rausspringt Wassermarsch😲. Vor zwei Jahren hatte ich die Beläge gewechselt und alles sauber gemacht und Kolben machten guten Eindruck und gingen leicht zurück. Krass, dass sich der Zustand so verschlechtert hat. Die Handschuhe wären in dem Fall wohl angesagt. Da jetzt auch die Scheiben fällig sind, sollte ich den Aufwand angehen. Vielen Dank....und Gruß vom Mittelrhein🏍️🍁
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Beitragvon Jenser » 14.11.2022, 12:57

frankhellas hat geschrieben:
Vor zwei Jahren hatte ich die Beläge gewechselt und alles sauber gemacht und Kolben machten guten Eindruck und gingen leicht zurück. Krass, dass sich der Zustand so verschlechtert hat.


Ich kenne Deine Fahrweise & Laufleistung nicht, aber in zwei Jahren Vorne Vier Klötzer abschrubben ist gut . Da ist der Dreck an den Kolben & das schwere zurückschieben "normal".

Mach`s wie Eddie geschrieben hat
& hinten mitbremsen kostet weniger :wink:
Gruß
Jens`er

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Beitragvon frankhellas » 14.11.2022, 14:40

Hi Jens, ehrlich gesagt keine Ahnung und fahre keine Bestzeiten. Was mir aber auch noch auffiel ist, dass der Vorderreifen schneller runter war als hinten. Bei meinen alten XJ hielt der vorne viel länger. Ja seine Anleitung versuche ich mal umzusetzen. Leider fehlt gerade Zeit...Grüße
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Beitragvon Jenser » 14.11.2022, 16:50

frankhellas hat geschrieben:Hi Jens, ehrlich gesagt keine Ahnung und fahre keine Bestzeiten. Was mir aber auch noch auffiel ist, dass der Vorderreifen schneller runter war als hinten. Bei meinen alten XJ hielt der vorne viel länger. Ja seine Anleitung versuche ich mal umzusetzen. Leider fehlt gerade Zeit...Grüße


Was haste denn drauf,auf den felgen?
Ich fahre V + H die PR4 & obwohl vorne noch genug profil ist kommt der auch
vorm H-reifen runter. Hat etwas mit Sägezahn zu tun aber mehr damit das er anfängt "zu schieben" .
Hinten würde wohl gehen bis glatze :wink:
Von Bummeln bis Knall ist bei mir alles dabei, je nach lust & laune eben.

Zu den Bremsen: V + H jeweils Organisch und noch Orig. scheiben V & H.
Habe EZ. 2000 mit ca.73000km als nicht Erstbesitzer aufm zähler.
Gruß
Jens`er

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