Hallo liebe Bastlergemeinde,
vor mittlerweile fast 3 Jahren habe ich mir eine XJ750 Seca angeschafft. Sie war ein Schnäppchen auf Ebay und ich habe gerade einmal 350€ auf den Tisch legen müssen. Dementsprechend war auch der Zustand, da habe ich mich keinen Illusionen hingegeben, aber wollte auch eine kleine Herausforderung haben.
Das ganze war ein angefangener Café Racer Umbau, welchen ich gern zu Ende bringen möchte. Immer mal wieder wenn Lust und Zeit da war habe ich mich in kleinen Schritten dem Ziel genähert. Nun bin ich einmal wieder am Vergaser dran, der doch, wie mir mit der Zeit klar wurde, deutlich schlimmer verbastelt worden war als ich Anfangs dachte.
Bei meinen ersten Versuchen das Ding zum Rollen zu bewegen vor ca. 2 Jahren Ist sie mit Choke angesprungen und auch gelaufen, ich habe ein paar Runden durch den Garten gedreht und hab mich gefreut dass es scheinbar alles im Rahmen ist.
Nun komme ich zum Problem welches ich jetzt habe.
Sie spring wie gehabt mit Choke an, und dreht auch hoch solange jener gezogen ist, aber sobald man ihn, auch nach ein paar Minuten laufen, zurückdreht, stirbt sie gnadenlos ab. Ich bin relativ verzweifelt, da ich bereits alles mehrfach überprüft und repariert habe, was nach meinem Verständnis zu diesem Problem führen kann.
Um das ganze mal aufzulisten:
- Vergaser komplett zerlegt
- alles in Ultraschall baden lassen
- alles durchgeblasen
- Neue Siebe
- Neue Schwimmernadeln
- Neue Leerlaufdüse
- Neue Einsteckhülse wo die Nadel reinsinkt (weiß nicht wie die heißt)
- zwei neue Membranen (waren Löcher drin)
- Schwimmer nach Handbuch eingestellt
- leider auch die CO-Einstellschrauben rausgedreht, danach ganz rein und 3 1/2 wieder raus
Ihr könnt davon ausgehen, dass an dem Ding schon so einige ihr Glück versucht haben und da wahrscheinlich so ziemlich alles vermasselt ist was geht, außer der Düsengrößen, die sind alle korrekt!
Die Zündanlage habe ich nach Handbuch durchgemessen und da keine Fehler finden können.
Erste Vermutung,
die von meinem Vorbesitzer verbauten billigen Sportluftfilter oder Pilze oder was auch immer haben einen viel zu hohen Luftdurchsatz und die Karre kann keinen Unterdruck mehr ziehen, ergo die Membranen gar nicht bewegen. Macht das Sinn? leider verstehe ich nicht so viel wie mir lieb wäre von diesen Vergasern.
Zweite Vermutung,
ich habe die sichtbar verstellte Synchronisation erstmal versucht augenscheinlich einigermaßen richtig einzustellen, das ganze wird nicht einmal in der Nähe von Synchron sein, kann es aber sein das dadurch die Karre gar kein Gas ziehen kann sobald der Choke weg ist?
Dritte Vermutung,
ich hab in meinem Reinigungswahn ja die CO-Schrauben rausgedreht. Kann man damit den Vergaser derart verpfuschen dass er gar nicht mehr will?
Vierte Vermutung,
sind es vielleicht die Zündkerzen? da hatte ich vor zwei Jahren neue reingedreht, die sind aber irgendwie pechschwarz wenn ich sie mir so anschaue.
Habe jetzt auch schon viel mit dem Gedanken gespielt die Karre einfach in die Werkstatt zu geben, aber irgendwie will ich es mir auch beweisen, dass man es hinbekommen kann. In dem Sinne freue ich mich auf Eure Tipps
LG Ludwig