Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich mal wieder mit der Inkontinenz - meine tut das zwar im Moment nicht, aber die vom Bernd und natürlich mein Fehlkauf. Nachdem ich dem nun den Turbo entnommen habe steht das Moped da offen, dh. kein Tank, keine Vergaseranlage, kein Auspuff, kein Turbolader, kein Kugelventil. Die Leitungen der Ölversorgung vom Kugelventil und zur Lenzpumpe des Laders stehen offen und im Motor befinden sich noch die Reste des ÖL/Benzin gemisches von der letzten Inkontinenz. Nach drei Tagen ist der Anschluss Kugelventil noch trocken, aus dem Anschluss der Lenzpumpe ist nahezu der gesamte Inhalt des Motors ausgelaufen.
Das bestätigt meine Annahme, dass ursächlich für das vollaufen des Laders mit Öl nicht vorwiegend das Kugelventil im Zulauf ist sondern die Lenzpumpe durch
die das Öl "rückwärts" zurück in den darunterliegenden Lader läuft.
Warum passiert das nur ab und an ?
Ich vermute, dass das Öl nur dann zurückfliesst, wenn es zu dünnflüssig ist beispielsweise weil es mit Benzin verdünnt wurde.
Wo kommt das Benzin her ?
Ich nehme an, ursächlich ist das in der Vergaserkraftstoffzufuhr angebrachte Check Ventil. Im wesentlichen ein Alukolben in einer Alu Laufbahn der durch eine Feder gegen das Zuflussloch gepresst wird und so, wenn die Maschine ausser Betrieb und das Karaftstoffsystem drucklos ist, den Kraftstoffzufluss unterbindet. Das ist notwendig weil in den Zu- und Rücklaufleitungen oberhalb des Vergaser und in den ebenfalls darüberliegenden Kraftstoffpumpe und Druckregler, ein knapper halber Liter Benzin lagert, welchen man nicht durch den Kraftstoffhahn abriegeln kann. Hat das Moped länger gestanden, korrodieren Kolben und Laufbahn oder/und verkleben durch Benzinverdunstungsreste. Wird jetzt das Moped gestartet, drückt der Benzindruck den Kolben runter, nach dem Abstellen kann die Feder ihn aufgrund der Schwergängigkeit nicht wieder dichtend gegen den Zufluss pressen und der halbe Liter kann nachfliessen. Wenn dann die Nadelventile auch verklebt sind nimmt das Unglück seinen Lauf und das Benzin landet im Öl welches sich dann verflüssigt und das zurückfliessen über die Lenzpumpe beginnt.
Bei mir war das zuletzt 1 Jahr nach dem Unfall passiert. Sie hatte nach dem Unfall knapp ein Jahr mit offenem Benzinhahn gestanden und alles war trocken. Ich hatte sie dann testweise gestartet und warmlaufen lassen, alles prima. Am nächsten Tag hatte sie unter sich gemacht. Als Reparatur habe ich, gemäß zur beschriebener Annahme, lediglich Öl undFilter gewechselt und einen Reinigungszusatz ins Benzin gemischt, in der Hoffnung die Verklebung zu lösen. Das scheintfunktioniert zu haben, das ist jetzt über ein Jahr her, es gab längere Standzeiten und sie hat weder unter sich gemacht noch war Öl im Laderschlauch oder Benzin im Öl.
Jetzt kam der Bernd zu mir. Er hatte seine länger stehen und sie hat unter sich gemacht (sein erstes mal, 42K gelaufen). Er hat sie zur Vertragswerkstatt und
die haben den Kraftstoffhahn abgedichtet, Öl,Filter und Kerzen neu und ihm eingeschärft immer schön den Kraftstoffhahn zu schliessen. 2 Wochen später hat sie wieder unter sich gemacht und Benzin im Öl. Neben einem Öl und Filterwechsel werden wir bei ihm jetzt NUR das Check Ventil reinigen und den Erfolg berichten.