Durchschlagen der Federbeine schädlich?

XJ900 31A / 4BB / 58L

Moderatoren: Forums Moderatoren, Schlosser, toni433

Durchschlagen der Federbeine schädlich?

Beitragvon xj550man » 16.04.2015, 23:11

Wie einige von euch vielleicht mitbekommen haben fahre ich an der 900er nun mit YSS Federbeinen.
Die sind auch wirklich gut und die XJ bügelt nun so einiges glatt.
Dadurch, dass die Vorspannungsverstellung über Feingewinde erfolgt stelle ich nicht gerne um, wenn ich nur mal für eine kurze Tour mit Sozius unterwegs bin.
Dabei passiert es dann ab und an, dass die Federbeine durchschlagen.
Beim Fahren stört mich das nicht besonders, nur Frage ich mich, ob die Federbeine dabei Schaden nehmen.
Klar, gut ist es nicht, nur sind ein paar Mal unbedenklich oder sollte man sich auf jeden Fall die Zeit zum Umstellen der Vorspannung selbst bei kurzen Touren nehmen?
Gruß Marvin
Benutzeravatar
xj550man
Weiterentwickler
Weiterentwickler
 
Beiträge: 591
Registriert: 17.09.2012, 06:45
Wohnort: 92224 Amberg

Re: Durchschlagen der Federbeine schädlich?

Beitragvon Norbert ;-) » 17.04.2015, 00:37

xj550man hat geschrieben:Beim Fahren stört mich das nicht besonders, nur Frage ich mich, ob die Federbeine dabei Schaden nehmen.


Naja,

also die Federbeine werden eher als letztes Schaden nehmen :D

Mach dir mal mehr Sorgen um dich selber. Federn die "mal" durchschlagen, sind ein technisches Problem das aber lösbar ist. Wenn dir deine Karre federtechnisch beim Bremsen durchschlägt, zumal aus höheren Geschwindigkeiten und --> dann mit Sozia........, kann das sehr schnell sehr unangenehm werden.

Also wenn du deine Sozia noch länger behalten willst: Justier' gerde kurz neu ein. Sowas nennt man Verantwortung. Und auch du als Fahrer bist im Fall des Falles erfahrungsgemäß "das schwächste Teil" am Motorrad, insofern tust du dir mit ein wenig technischer Einstellung am Bock auch selbst einen wirklich echten Gefallen :D
Norbert ;-)
Mitleser
Mitleser
 
Beiträge: 63
Registriert: 01.09.2009, 23:10
Wohnort: Das Bielefeld in Obstwestfalen

Beitragvon twinronny » 17.04.2015, 07:36

So wie ich das lese, schlagen die Federbeine beim bremsen eher nicht durch, wäre ja
auch unlogisch. Beim bremsen werden die ja entlastet.
Aber für die eigene Wirbelsäule sind durchschlagende Federbeine ganz schlecht.
Außerdem ist die Federbeinaufhängung extrem belastet, da könnte was abreißen. Muß
nicht unbedingt passieren, würde ich aber nicht ausschließen.
Nicht zuletzt stimmt die Geometrie nicht mehr, das Motorrad liegt hinten zu tief mit
zuviel Negativfederweg. Darunter leidet das Handling.
Ich würde auf jeden Fall beim Soziusbetrieb mehr vorspannen. Wenn das umständlich ist,
dann spann doch generell mehr vor. Wird auch nicht härter, das Motorrad kommt nur hinten
höher.
Gruß Ronald
4K0, das Original
Benutzeravatar
twinronny
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 2173
Registriert: 05.09.2011, 10:43
Wohnort: Dortmund

Beitragvon xj550man » 17.04.2015, 08:54

Hi Norbert, mit dem Bremsen hatte ich jetzt keine Probleme, die würden wohl eher bei einer zu weichen Gabel auftreten.

@twinronny: Hab die Federbeine bereits auf genau 30% Negtativfederweg vorgespannt und wenn ich alleine fahr, und das ist zu 98-99% der Fall, passt das auch gut so.
Meine Wirbelsäule soll sich mal nicht so anstellen :D
Aber mal im Ernst, dann weiß ich ja Bescheid und werde wohl weiter so verfahren wie jetzt.
Wenn wir mal kurz z.B. zum Einkaufen fürs Grillen 2km fahren müssen brauch ich also nicht verstellen.
Gruß Marvin
Benutzeravatar
xj550man
Weiterentwickler
Weiterentwickler
 
Beiträge: 591
Registriert: 17.09.2012, 06:45
Wohnort: 92224 Amberg

Beitragvon Uwe » 17.04.2015, 09:30

Auf Dauer schadent das durchschlagen den Federbeinen schon, Wenn es hier und da mal passiert, ist das kein Problem.

Die Mimik im Federbein ist schon etwas sensibel, und wenn es durchschlägt wird eine Biegekraft auf die Kolbenstange ausgeübt, was langfristig zum ausschlagen der Stangenführung führt, das ist irreparabel.

Ergo solltest Du Dir die Arbeit machen und due Vorspannung erhöhen oder eine Vorspannung suchen, die beiden Anforderungen gerecht wird.
Linke Hand zum Gruss - Uwe
4K0005816 - 4K0009893 - 4K0012388
--Projekt------Original rot---WECH
-----------------HH-XJ 23----------------
Bild
Benutzeravatar
Uwe
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 14089
Registriert: 10.09.2003, 10:26
Wohnort: Hamburg

Beitragvon Andi_SIG » 17.04.2015, 09:52

Uwe hat geschrieben:Die Mimik im Federbein ist schon etwas sensibel, und wenn es durchschlägt wird eine Biegekraft auf die Kolbenstange ausgeübt, was langfristig zum ausschlagen der Stangenführung führt, das ist irreparabel.



Eine "Biegekraft"? Ich sehe da bei korrekt eingebauten Teilen eher eine Druckkraft, die durch einen internen Gummidämpfer auch noch gemindert wird. Er fährt ja nicht ständig mit durchschlagenden Federbeinen herum... Denke, das ist halb so wild!

Rücken - muss er selbst wissen ;)

Gruß
ZZR 1100 C angemeldet zum fahren
ZZR 1100 C Neuaufbau
Triumpf 955i Daytona angemeldet zum fahren
DR 750 Umbau / Projekt
XJ 900 zum Wiederaufbau
Benutzeravatar
Andi_SIG
Schreiber
Schreiber
 
Beiträge: 115
Registriert: 25.05.2014, 18:39
Wohnort: Kiel

Beitragvon Uwe » 17.04.2015, 10:11

Andi_SIG hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben:Die Mimik im Federbein ist schon etwas sensibel, und wenn es durchschlägt wird eine Biegekraft auf die Kolbenstange ausgeübt, was langfristig zum ausschlagen der Stangenführung führt, das ist irreparabel.



Eine "Biegekraft"? Ich sehe da bei korrekt eingebauten Teilen eher eine Druckkraft, die durch einen internen Gummidämpfer auch noch gemindert wird. Er fährt ja nicht ständig mit durchschlagenden Federbeinen herum... Denke, das ist halb so wild!

Rücken - muss er selbst wissen ;)

Gruß


Dann drück mal von oben auf ein Streichholz - was passiert da ?
Linke Hand zum Gruss - Uwe
4K0005816 - 4K0009893 - 4K0012388
--Projekt------Original rot---WECH
-----------------HH-XJ 23----------------
Bild
Benutzeravatar
Uwe
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 14089
Registriert: 10.09.2003, 10:26
Wohnort: Hamburg

Beitragvon Andi_SIG » 17.04.2015, 10:41

Großartiger Vergleich... warum nicht gleich ein Grashalm heranziehen!?

Andererseits kennst du sicher auch die Papierkonstruktionen, die bei definierten Kraftrichtungen (wie es bei einem Stoßdämpfer gegeben ist) erstaunliche Lasten aushalten.
ZZR 1100 C angemeldet zum fahren
ZZR 1100 C Neuaufbau
Triumpf 955i Daytona angemeldet zum fahren
DR 750 Umbau / Projekt
XJ 900 zum Wiederaufbau
Benutzeravatar
Andi_SIG
Schreiber
Schreiber
 
Beiträge: 115
Registriert: 25.05.2014, 18:39
Wohnort: Kiel

Beitragvon archiv_user » 17.04.2015, 12:11

Es werden ja selten soviel Halbwahrheiten geredet wie bei Federung/Dämpfung. Das Durchschlagen ist sicher weder für Federbeine noch für die Wirbelsäule unmittelbar schädlich, auch bricht nicht unmittelbar die Federbeinaufnahme am Rahmen oder der Schwinge ab. Wenn das alles so gefährlich wär, müssten wir alle längst mausetot sein. Zumindest die Konis haben doch auf der Dämpferstange so einen Gummipuffer der beim Durchschlagen den Druck aufnimmt.

Auch ist es Unsinn die Federung dauernd auf Zweimannbetrieb einzustellen, wenn man nur selten zu zweit fährt. Zu wenig Negativfederweg ist nämlich genauso blöd wie zu viel.

Fazit: Alles so lassen. Nur für eine länger Tour oder z.B. gar einen Urlaub sollte man natürlich umstellen, aber nicht zum Brötchenholen.
archiv_user
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 11603
Registriert: 28.08.2003, 10:45

Beitragvon Uwe » 17.04.2015, 15:29

Andi_SIG hat geschrieben:Großartiger Vergleich... warum nicht gleich ein Grashalm heranziehen!?

Andererseits kennst du sicher auch die Papierkonstruktionen, die bei definierten Kraftrichtungen (wie es bei einem Stoßdämpfer gegeben ist) erstaunliche Lasten aushalten.


Der Vergleich soll nur zeigen, was mit der Kolbenstange passiert, wenn die Druck von oben bekommt, das ist weder ein labormässiger Test noch nimmt der Rücksicht auf die tatsächlichen Kräfte - aber denke mal drüber nach, wo die Stoßdämpfer anfangen zu lecken, und warum das so ist.

Ich habe vor einigen Jahren meine alten Konis zur Rep eingeschickt, antwort war - Kolbenstange und Kolbenstangenführung verzogen - irreparabel.

Der Punkt ist, dass die Dämpfer nicht gerade sondern schräg belastet werden, daher können die Kolbenstangen bei massiver Einwirkung schon verziehen. Gebrochen sind die bsiher nicht, das machen die Konis nur oben an der Rahmenaufnahme, und das auch nur bei den Modellen mit Zugstufeneinstellung.
Linke Hand zum Gruss - Uwe
4K0005816 - 4K0009893 - 4K0012388
--Projekt------Original rot---WECH
-----------------HH-XJ 23----------------
Bild
Benutzeravatar
Uwe
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 14089
Registriert: 10.09.2003, 10:26
Wohnort: Hamburg

Beitragvon Andi_SIG » 17.04.2015, 18:35

Uwe hat geschrieben:[

(...)
Der Punkt ist, dass die Dämpfer nicht gerade sondern schräg belastet werden (...)



Das halte ich für einen Irrtum. Sicher sind die Stoßdämpfer schräg eingebaut. Aber nur, weil die Kraft dadurch die Federbeine nicht auf Biegung, sondern auf Druck beansprucht. Wenn man den Verlauf des Schwingenweges dabei zu Grunde legt, wird es anschaulich, denke ich ;)

Aber egal - ich bin kein Fahrwerksprofi und kann mich auch irren... Aber andererseits wäre es von den Konstrukteuren ja unsinnig, es anders zu bauen.

@ georg_horn: Halbwahrheiten und Diskussionen darum beleben doch ein Forum - Außerdem gibt's doch 1000x mehr Halbwahrheiten bei den Themen "Das richtige ÖL" und "Welcher Reifen ist der Beste?" :)
Ansonsten bin ich deiner Meinung!

Gruß
ZZR 1100 C angemeldet zum fahren
ZZR 1100 C Neuaufbau
Triumpf 955i Daytona angemeldet zum fahren
DR 750 Umbau / Projekt
XJ 900 zum Wiederaufbau
Benutzeravatar
Andi_SIG
Schreiber
Schreiber
 
Beiträge: 115
Registriert: 25.05.2014, 18:39
Wohnort: Kiel

Beitragvon twinronny » 17.04.2015, 19:04

könnte mir schon vorstellen, daß Biegekräfte auf die Kolbenstange wirken. Die Schwinge
dreht sich radial um den Schwingendrehpunkt. Die Federbeine beschreiben eine lineare
Bewegung. Auch wenn die Federbeine schräg angestellt sind müssen da seitliche Kräfte
wirken, ähnlich einem Ventil, das von einem Kipp-oder Schlepphebel betätigt wird.
Ist aber wie immer nur eine Halbwahrheit.
Gruß Ronald
4K0, das Original
Benutzeravatar
twinronny
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 2173
Registriert: 05.09.2011, 10:43
Wohnort: Dortmund

Beitragvon archiv_user » 17.04.2015, 19:25

Nein, das Federbein wird immer nur linear belastet da es sich ja seitlich frei bewegen kann. Das Ventil kann nicht weg und da der Kipphebel eine Kreisbewegung macht rutscht der dabei über das Schaftende und übt eine seitliche Kraft aus.

Wenn die Kolbenstange am Federbein krumm ist, ist da entweder von aussen mit Gewalt eingewirkt worden, oder der Gummipuffer auf der Stange war verschlissen oder fehlte so dass die Stange bzw. der Kolben innen im Federbein auf Anschlag gegangen ist. Dann wird die Stange natürlich mit Gewalt gestaucht und kann sich schon verbiegen.
archiv_user
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 11603
Registriert: 28.08.2003, 10:45

Beitragvon Uwe » 17.04.2015, 21:08

@Georg

Die kolbenstange ist um einiges länger als der ölbehälter. Zwar sind Gummis dran, aber die liegen auf, ergo wenn die Beine durchschlagen wird eine Kraft auf die Stange ausgeübt.

Wie ich schrub wenn das mal passiert ist das kein Problem, wenn die Beine so weich eingestellt sind, dass die ständig durchschlagen wird die Lebensdauer reduziert. Daher der Vorschlag die Vorspannung auf einen angenehmen Mittelwert einzustellen.
Linke Hand zum Gruss - Uwe
4K0005816 - 4K0009893 - 4K0012388
--Projekt------Original rot---WECH
-----------------HH-XJ 23----------------
Bild
Benutzeravatar
Uwe
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 14089
Registriert: 10.09.2003, 10:26
Wohnort: Hamburg

Beitragvon twinronny » 18.04.2015, 07:28

georg_horn hat geschrieben:Nein, das Federbein wird immer nur linear belastet da es sich ja seitlich frei bewegen kann. Das Ventil kann nicht weg und da der Kipphebel eine Kreisbewegung macht rutscht der dabei über das Schaftende und übt eine seitliche Kraft aus.

Wenn die Kolbenstange am Federbein krumm ist, ist da entweder von aussen mit Gewalt eingewirkt worden, oder der Gummipuffer auf der Stange war verschlissen oder fehlte so dass die Stange bzw. der Kolben innen im Federbein auf Anschlag gegangen ist. Dann wird die Stange natürlich mit Gewalt gestaucht und kann sich schon verbiegen.


Habe mir das Ganze gerade mal genau angeschaut. Stimmt, ist wie Georg sagt, keine Biegekräfte. Das Federbein pendelt beim federn etwas, das heißt obere und untere
Aufhängung lassen etwas Drehbewegung zu.
Gruß Ronald
4K0, das Original
Benutzeravatar
twinronny
Inventar
Inventar
 
Beiträge: 2173
Registriert: 05.09.2011, 10:43
Wohnort: Dortmund

Nächste


Ähnliche Beiträge

Federbeine Hinten " Beim Gespann
Forum: XJ900
Autor: gespannfreak
Antworten: 4
Tieferlegen oder kürzere Federbeine
Forum: Allgemeine technische Fragen
Autor: fundriverxj900
Antworten: 7
Gasdruck Federbeine
Forum: XJ900
Autor: dnoppes
Antworten: 17
Federbeine von Louis
Forum: XJ900
Autor: xj550man
Antworten: 30
Federbeine
Forum: XJ650
Autor: Divatreiber
Antworten: 19

Zurück zu XJ900

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron