Ventilschaftdichtungen

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Ventilschaftdichtungen

Beitragvon JRMaier » 01.07.2008, 21:43

Hallo,

ich hab da ein Problem:

Nachdem ich die Ventile aus dem Zylinderkopf ausgebaut habe (dank nochmal an Conny für Ihre Hinweise) will ich die Ventilschaftdichtungen rausnehmen.

Leider scheinen die mit einer Dichtungsmasse in der Rille der Ventilschaftführung duch irgend einen Vorbesitzer mit Dirko oder so was Ähnlichem reingeklebt worden zu sein. Wenn ich die Dichtung ausbauen will, reisse ich den Gummi immer in Fetzen und in der Rille bleibt noch was von dem Zeug und dem Dichtungsgummi drin.

Hat mir jemand einen tollen Tip, wie ich das Zeug da rausbekomme? Ich seh mich nämlich schon dabei, wie ich das Material milligrammweise aus den Rillen rauskratze .... :cry:
Schöne Grüsse aus dem Taubertal

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Beitragvon AEN (58L) » 02.07.2008, 20:29

Im gut sortierten KfZ-Teile Handel gibt es Dichtungsentferner (meist in der Sprühdose). Damit den Krams einsprühen (nachdem du die Ventilschaftdichtungen abgemacht hast) und nach 10 Minuten kannst du die Dichmasse normalerweise einfach abwischen. Den Kopf solltest du anschließend aber gut mit Kaltreiniger oder notfalls Benzin abwaschen, da das Zeugs auch in geringen Mengen zuverlässig jeder Ölfilm killt. Netter Nebeneffekt ist, das der Kopf hinterher wie neu aussieht.

LG

Karsten
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Beitragvon JRMaier » 02.07.2008, 20:45

Hallo Karsten,

danke für den Tip!

Aber wahrscheinlich war nicht der Vorgänger-Schrauber schuld sondern meine eigene Unkenntnis!

Da ich noch nie eine Ventilschaftdichtung in der Hand hatte (ist für mich halt das erste mal!), dachte ich, die Dichtung besteht nur aus dem Gummi. Die Blechhülse darunter habe ich einfach übersehen. Wenn man natürlich versucht, den Gummi aus der zur Dichtung gehörenden Hülse zu kratzen (im eingebauten Zustand) dann kann das nur schiefgehen! :oops:

Kurz zusammengefasst: Nachdem ich gerafft habe, das ICH der Fehler war und heute versuchsweise eine Hülse heruntergezogen habe, sehe ich wieder Land - und es ist keine Dichtungsmasse unter der Ventilschaftdichtung (das nur zur Ehrenrettung des Vor-Schraubers gesagt!)!

Diese Schaftdichtungen sind aber auch nirgends (weder im Werkstatthandbuch noch in meinem Orangenen Buch) abgebildet.

Hat mir jemand einen Tip, wie ich die Hülsen am besten herunterbekomme? So mit der Zange ran und runterwackeln empfinde ich nicht gerade als professionell!

Zum Schluß noch ein Link zu einer XS400-Seite. Gemamo hat dort sehr gut beschrieben wie man die Ventilschaftdichtung aufsetzt und Ventile säubert und einschleift.

http://faq.xs400.net/index.php?action=a ... artlang=de

Wirklich eine tolle Anleitung!
Schöne Grüsse aus dem Taubertal

Jürgen

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Beitragvon AEN (58L) » 02.07.2008, 21:07

Du wirst lachen, aber dafür gibt es sogar ein Spezialwerkzeug. Das ist aber auch nur eine Zange mit runden, abgestuften Backen. Ich habe in Ermangelung des ziemlich teuren Werkzeugs immer einen Schraubendreher und ein Holzklötzchen zum herunterhebeln genommen. Den Ventilschaft kannst du dabei kaum beschädigen, da er gehärtet ist.

Zu der Anleitung im Link: Niemals, aber auch wirklich NIEMALS den Brennraum sandstrahlen. Das ergibt eine viel zu große Rauhtiefe, wodurch sich Ölkohle viel schneller absetzt. Ausserdem setzt das Alu dem Strahlgut zu wenig Widerstand entgegen und wird abgetragen, was zu einem verringerten Verdichtungsverhältnis und damit zu Leistungsabfall führt. Entfernen der Ölkohle mit einem Schaber oder einem abgerundeten Schraubendreher ohne Verletzung des Alus reicht vollkommen. Ansonsten löst der vorher beschriebene Dichtungsreiniger die Ölkohle auch auf. Der Brennraum sieht nach der Behandlung aus wie neu.
Die Ventile poliere ich immer noch mit Chrompolitur. Habe ich in der Lehre beim Tuner gelernt. Der Vorteil ist, das sich zum Ersten die Ölkohle viel schlechter absetzt (Rennmotoren werden teilweise ohne Ventilschaftdichtungen betrieben, um die Ventilschäfte besser zu schmieren. Trotzdem sind die Ventile auch nach zwei Rennen noch ziemlich sauber) und zum Zweiten vermindert sich der Strömungswiderstand, was zu besserer Befüllung des Zylinders führt. Im Zusammenhang mit polierten Kanälen stecken da ein paar PS drin. Aber bitte nicht die Kanäle polieren, da muss man schon ziemlich genau wissen, was man tut.

LG

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Beitragvon JRMaier » 02.07.2008, 21:51

Hi Karsten,

danke für die Tips!

Zum Thema Sandstrahlen: An den Aspekt hatte ich noch nicht gedacht. Wäre da Glasstrahlen besser?

Ich jedenfalls hab den Bennraum mit einer rotierenden Messingbürste (von einem Dremel-Nachbau angetrieben) gereinigt. Geht astrein und das Messing verletzt den Aluguss nicht. Da ich mit einer biegsamen Welle arbeite kommt man auch gut überall hin.
Schöne Grüsse aus dem Taubertal

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Beitragvon AEN (58L) » 03.07.2008, 06:45

Messingbürste kann man notfalls auch machen. Glasperlenstrahlen find' ich auch nicht gut. Alles nicht nötig, dafür riskant.

LG

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