Ventile einstellen - haben die Werkstätten nen Knall?

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Ventile einstellen - haben die Werkstätten nen Knall?

Beitragvon MJungowski » 07.06.2005, 15:55

Ich glaub's nicht mehr... kein Wunder, dass viele Werkstätten vor die Hunde gehen wenn Dinge wie Ventilspiel einstellen mal satte 200€ kostet... beim Auto (Audi) hab ich das vor sechs Jahren machen lassen und hab grade auf der Rechnung nachgeschaut: 65DM :evil:
Daher hab ich beschlossen es selber zu machen. Die Maschine ist eine XJ 600 (51J), BJ '87. Die Ventilkopfdeckeldichtung habe ich grade eben erst ausgetauscht, ist keine vier Stunden alt das Teil. Aber nachdem sie jetzt 57,563km runter hat, vom Vorbesitzer sehr schlecht behandelt wurde (war völlig verkommen als ich sie gekauft habe) und von meiner Seite her bereits 20,000km gefahren wurden (in weniger als zwei Jahren) wird es meiner Meinung nach mal Zeit für diese Arbeit (wollte ich eigentlich gleich zu Beginn machen lassen, hab mich lang genug davor gedrückt ;)). Aber 200€ werde ich nicht dafür berappen, da kann ich mich ja gleich erschiessen. Hab grade erst über 100€ ausgegeben für Öl, Ölfilter, Zündkerzen, Luftfilter, Ventilkopfdeckeldichtung sowie neues Kettenrad.

Ich habe die Ventile bei einem großen Diesel bei der Bundeswehr bereits eingestellt und gelernt wie das geht - theoretisch und auch praktisch. Ist allerdings schon vier Jahre her, etwas eingerostet bin ich da. Sollte aber dank Reparaturhandbuch (liegt bei einem Kumpel der im Urlaub ist) machbar sein. Die Frage ist jetzt nur ob man bei diesem Motor das Spiel einstellen kann mit Schraube und Kontermutter oder ob ich die Shims komplett austauschen muss. Wenn ja, woher kriege ich die? Direkt über eine Yamaha Vertragswerkstatt?
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Beitragvon dixygirl » 07.06.2005, 16:08

:D Sorry das ich es wieder bin ,aber ich muss dir recht geben das es zu teuer!!! Bei uns kostet Ventile einstellen und Vergaser syn. 150€.Damit kann man leben.
die Shims müssen getauscht werden, und man bekommt sie auch günstiger bei einem Motoreninstandsetzter als bei Yamaha.

Gruß
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Beitragvon XJ-Rookie » 07.06.2005, 16:12

Hi,

fragt trotzdem bei Yamaha nach, die nehm,en die Shims normalerweise im Tausch, bei meiner Werkstatt kosten die Dinger dann 2,50€ das Stück. ist eigentlich noch im Rahmen, find ich.

MfG Tom
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Beitragvon MJungowski » 07.06.2005, 16:12

Dann ist es ja halb so wild wenn ich sie nur austauschen muss... nur das rauspfriemeln und einsetzen könnte etwas kompliziert werden aber wieder mal muss dafür die Reparaturanleitung herhalten :)
Werd mich mal schlaumachen und suchen wo ich die Shims günstig herbekomme.
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Beitragvon XJ-Rookie » 07.06.2005, 16:12

lol, sowas nennt man TIMING 8)
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Beitragvon MJungowski » 07.06.2005, 16:16

:lol: Werd gleich mal bei Yamaha anrufen und mich wg. der Shims erkundigen.
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RE: Ventile einstellen

Beitragvon Wolf » 07.06.2005, 16:23

Hallo zusammen,

bei allen Motoren der XJ Baureihe gibt es keine Einstellschrauben, sondern das Ventilspiel wird über die Einstellplättchen eingstellt. Einfach mal bei Deinem Yamahahändler nachfragen, ob der die Teile im Austausch gegen die alten rausrückt gegen eine Kostenerstattung.

Du brauchst aber auf jedem Fall das Werkzeug zum Niederhalten der Stössel, das kostest so 10 - 20 Euro. Aber wenn Du schon die Ventildeckeldichtung gewechselt hast, hättest Du mit einer Fühlerlehre schon mal das Ventilspiel bei kaltem Motor messen und dann entscheiden, ob es überhaupt was einzustellen gibt.

Bei allem Gemecker über die Werkstattpreise solltest Du aber eines nicht vergessen, das der Mensch davon leben muß und das das ganze Jahr über und auch im Winter, wenn keiner sein Moped zur Reparatur gibt. Je nach Kalkulation der Ersatzteile ist ca. 200 Euro inkl. MwSt. für 2 bis 2,5 Stunden Arbeit kein übertrieben teurer Preis. Die Preise schwanken zudem nach je nach Region in Deutschland und ob Du in der Stadt oder auf dem Lande wohnst.

Viele Grüße

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Beitragvon dixygirl » 07.06.2005, 16:24

Gebe bitte mal bescheid über den Preis. :)
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Beitragvon MJungowski » 07.06.2005, 17:01

Die Fühlerlehre kostet 4€, das Werkzeug zum niederhalten der Stößel von mir aus nochmal 20€. Die Shims kosten bei Yamaha je nach Größe zwischen 4€ und 8€, ich muss erstmal den Ventilkopfdeckel wieder runtermachen und das Spiel kontrollieren, erst dann kann ich die kompletten Kosten überblicken.
Was mir an den Werkstattpreisen stinkt ist die Tatsache, dass alle drei Werkstätten es grundsätzlich nur inkl. Austausch der Dichtung machen - obwohl diese wie bereits gesagt nagelneu ist. Macht nichts, die bestehen trotzdem darauf.

Mal eine andere Frage: Was passiert denn (rein theoretisch) wenn man die Ventile nicht regelmäßig nachstellt? Kleiner wird das Spiel ja kaum werden denke ich, das schlimmste Szenario welches ich mir vorstellen kann sind ausgeschlagene Tassenstößel, korrekt?
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Beitragvon archiv_user » 07.06.2005, 17:24

MJungowski hat geschrieben:Die Fühlerlehre kostet 4€, das Werkzeug zum niederhalten der Stößel von mir aus nochmal 20€. [...] Was mir an den Werkstattpreisen stinkt ist die Tatsache, dass alle drei Werkstätten es grundsätzlich nur inkl. Austausch der Dichtung machen

Was passiert denn (rein theoretisch) wenn man die Ventile nicht regelmäßig nachstellt? Kleiner wird das Spiel ja kaum werden denke ich, das schlimmste Szenario welches ich mir vorstellen kann sind ausgeschlagene Tassenstößel, korrekt?

Achtung, der Ventilniederhalter von Louis passte zumindest bei meiner 650er Turbo und bei der 900er eines Bekannten nicht. Ich habe ihn zwar passend feilen koennen, aber das ist doch Mist. Kostet immerhin auch 9,90 oder sowas... Da kann man das Ding auch bei Yamaha kaufen.

Zu der Dichtung: Wenn's hinterher undicht ist, bist du auch wieder am jammern, und es ist nicht sicher, ob die Dichtung ganz bleibt beim Abnehmen des Deckels.

Das Ventilspiel _wird_ mit der Zeit kleiner, weil die Ventile sich in die Sitze einschlagen. Wenn kein Spiel mehr da ist, liegt das Ventil nicht mehr satt auf dem Sitz auf, dichtet nicht mehr richtig ab, und das Auslassventil kann die Waerme nicht mehr ueber den Sitz an den Kopf abgeben. Dadurch kann das Ventil verbrennen.

Das Einstellen ist eine Affenarbeit und ein ziemliches Gepfriemel, ausserdem macht die Werkstatt das nicht nur aus Barmherzigkeit sondern zum Geldverdienen.

Gruss,
Georg
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Beitragvon MJungowski » 07.06.2005, 17:26

georg_horn hat geschrieben:
MJungowski hat geschrieben:Die Fühlerlehre kostet 4€, das Werkzeug zum niederhalten der Stößel von mir aus nochmal 20€. [...] Was mir an den Werkstattpreisen stinkt ist die Tatsache, dass alle drei Werkstätten es grundsätzlich nur inkl. Austausch der Dichtung machen

Was passiert denn (rein theoretisch) wenn man die Ventile nicht regelmäßig nachstellt? Kleiner wird das Spiel ja kaum werden denke ich, das schlimmste Szenario welches ich mir vorstellen kann sind ausgeschlagene Tassenstößel, korrekt?

Achtung, der Ventilniederhalter von Louis passte zumindest bei meiner 650er Turbo und bei der 900er eines Bekannten nicht. Ich habe ihn zwar passend feilen koennen, aber das ist doch Mist. Kostet immerhin auch 9,90 oder sowas... Da kann man das Ding auch bei Yamaha kaufen.

Was heißt "passte nicht"? Inwiefern?

Das es nicht grade Arbeit für nebenbei ist ist mir durchaus klar. Aber ich kann es mir beim besten Willen nicht leisten jetzt 200€ für das einstellen der Ventile auszugeben. Es bleibt also nur noch die Selbsthilfe. Speziell wo ich die Maschine wohl noch im Juni verkaufen werde will ich logischerweise nicht soviel Geld ausgeben - sie aber im bestmöglichen Zustand übergeben.
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RE: Ventile einstellen

Beitragvon Wolf » 07.06.2005, 17:40

Kleiner wird das Spiel ja kaum werden denke ich....


Hallo,

genau das ist der Fall, das Ventilspiel wird mit der Zeit kleiner, hier zwei Bilder zur Veranschaulichung:

Bild

Bild

Falls Du bei Deinem Yamahahändler die Einstellplättchen nicht im Austausch bekommst, versuche es mal bei BMW, die Shims für die K 100 sollen auch passen, da gleicher Durchmesser. Dann am besten ein Musterstück mitnehmen.

ACHTUNG: Bei montiertem Spezialwerkzeug genau die Drehrichtung der Nockenwelle im Auge behalten, wenn Du die über die Kurbelwelle mit einem 19 er Gabelschlüssel verdrehst, sonst knirscht es metallisch.

Gruß

Wolf
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Beitragvon archiv_user » 07.06.2005, 18:15

MJungowski hat geschrieben:Was heißt "passte nicht"? Inwiefern?

Das es nicht grade Arbeit für nebenbei ist ist mir durchaus klar. Aber ich kann es mir beim besten Willen nicht leisten jetzt 200€ für das einstellen der Ventile auszugeben.

Schau Dir mal das untere von den beiden Bildern an, die Wolf gepostet hat. Die Spitze unten, die auf den Rand des Tassenstoessels geht und diesen untenhaelt, nachdem man zuerst den Nocken nach unten gedreht, den Niederhalter festgeschraubt und den Nocklen wieder nach oben gedreht hat, war zu kurz, so dass der Stoessel doch wieder nach oben kam. Ich habe dann die Flaeche, mit der das Werkzeug oben auf der Dichtflaeche des Deckels aufliegt, mit der Flex runtergeschruppt, so dass das ganze Werkzeug tiefer hineingeht, dann klappte es.

Und Du solltest wenigstens den Deckel nochmal abnehmen und das Spiel kontrolliieren, ob ueberhaupt noch welches vorhanden ist, sonst droht in der Tat ein Ventilschaden.

Gruss,
Georg
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Beitragvon Wolf » 07.06.2005, 18:30

Hallo Georg,

ich habe die Erfahrung bei der alten XJ Baureihe gemacht, das die Motoren bezüglich des Ventilsspiels sehr robust sind, das dauert sehr lange, bis sich das Spiel gravierend verändert, das kannst Du auch an Hand der eingabauten Einstellplättchen ungefähr erahnen. Wenn das noch ziemlich "dick" ist, hat da kein großartiger Verschleiß stattgefunden.

Und Du solltest wenigstens den Deckel nochmal abnehmen und das Spiel kontrolliieren, .....


....das vielleicht noch innerhalb der Toleranz ist, dann war das mal wieder der Sturm im Wasserglas :lol:

Viele Grüße

Wolf
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Beitragvon archiv_user » 08.06.2005, 08:33

Servus, Wolf,

was machen Deine Turbos?

Wolf hat geschrieben:ich habe die Erfahrung bei der alten XJ Baureihe gemacht, das die Motoren bezüglich des Ventilsspiels sehr robust sind, das dauert sehr lange, bis sich das Spiel gravierend verändert,

Bei meiner Turbo war nach 30.000km (Gesamtfahrleistung 81.000km) ein einziges Ventil um 0,05mm zu eng, also der Shim musste eine Nummer kleiner gewaehlt werden. Allerdings waren vor 4 Jahren, bei km-Stand 50.000, alle Ventile deutlich zu eng, bei einem musste der Shim 5 Zehntel duenner gewaehlt werden um wieder auf das vorgeschriebene Spiel zu kommen, das Ventil hat also quasi 3 Zehntel offen gestanden. Das war, nachdem das Mopped 5 Jahre gestanden hatte und ich dann ca 1.000 km damit gefahren war und es ploetzlich nur noch stotterte. Zum Glueck war noch kein Ventil verbrannt. Scheinbar veraendert sich das Spiel bei aelteren Motoren nicht mehr so arg, wenn sich einmal alles ordentlich gesetzt und eingeschlagen hat...

Gruss,
Georg
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