Öl auffe Kette, und warum.
Fett mag ich nicht, weder am Essen noch sonstwo. Gut dass die Stellen, die das ekelhafte Zeug brauchen, tief im Inneren der Maschinen sind. Da muss ich´s nicht sehen und selten anfassen. Hab als Kind genug im Matsch gespielt. Anderer Fall, der Sekundärantrieb. Viele schöne Jahre hatte ich erlebt mit Kardanwellenreiten. Aber ganz problemlos sind die auch nicht, besonders im Alter. Mit den heutigen Kettenantrieben habe ich mich arrangiert nach zehn Jahren mit den Kettenbikes. Bei guter Versorgung mit Schmierstoff tun die was ich will und halten lange genug, dass ich auf Neue sparen kann.
Nun sollte an Otto und seinem Relikt aus der Zeit des vorvorigen Jahrhunderts der Schmiervorgang rationalisiert werden. Die Sache mit dem Kettenöler war mir woanders schon zwei mal recht gut gelungen.
Zuerst hatte ich ja vor, den Ölvorrat in der Backskiste unterzubringen. An Steuerbord verlaufen Kabel, aber backbords wäre Platz gewesen. Da, wo sonst das Bordwerkzeug lagert, weil ich das achtern unter Deck verstaut habe. Einen passend schlanken Behälter mit Schlauchanschluss hatte ich schon. Warum es dann doch nicht so kam, lag daran, dass die dafür vorgesehene Ballpumpe bei meinem Test durchfiel. Zu schwer dosierbar und zu hohe Betätigungskraft. Vielleicht hab ich´s auch zu schnell verworfen, die gute Funktion an Mr.X und Willi im Kopf.
Dort gehen die Seifenspender-Ölpumpen einfach zu gut. Jedenfalls unterliess ich weitere Suchen in anderer Richtung und suchte statt dessen für das bewährte Teil einen Platz an Otto.
Dem Spruch auf der Flasche zu folgen gab es aber noch keinen Grund.
Ottos schlanker Körperbau schränkt nämlich die Möglichkeiten der Unterbringung sehr ein, weshalb dieses dicke Teil schon mal nicht infrage kam. Der Ort ist aber in erster Annäherung der einzig mögliche.
Die etwas kleinere Flasche, bereits mit angefangener Halterung. Die muss noch den Komm-ich-dran-zum-drücken-Test bestehen. Die Schlauchführung ist noch völlig offen, ist aber meine geringste Sorge. Allerdings, die Mimik vor Soziastiefeln zu schützen, das wird wohl gleich in die Konstruktion mit einfliessen. Das Nachrüsten letztens war nicht so gut.
Sündteure Bauteile sind da jetzt schon dran. Die Pumpe für fünf fümmeneunzich und zwei Schellen für zweivierzig das Stück. Das Blech ist vom Schrottplatz, aber die Schläuche liegen schon da für sechs Euro. Es wird mich ruinieren, aber was soll´s, die Erben haben eben Pech.
Man glaubt´s ja nicht, wie schnell so ein Samstagnachmittag rum ist. Bei mehr Zeit geht´s weiter. Vorerst träufel ich das Öl weiter von Hand.
Gruß von Eddie.