von SmartMan1 » 05.09.2021, 14:38
Moin, moin,
ein Teil der Mysterien dürfte gelüftet sein.
Zündbox leihen war nix; kam kein Angebot. Ein günstig erworbenes gebrauchtes Steuergerät zeigte mir dann, dass ich an meinem ursprünglichen vergeblich herumgelötet hätte, weil intakt.
Nachdem der Anlasser zusätzlich auch nicht mehr drehte, stellte ich fest, dass die Ader, die vom Anlasserrelais zum Startknopf am Lenker verläuft, oxydbedingt an einem Stecker nur noch am seidenen Faden hing. Bei der Durchgangsmessung der diversen Stecker fiehl das zuvor nicht auf und liess das Messgerät über die volle Aderlänge bis zum Startknopf auch noch die volle Batteriespannung anzeigen. Allerdings konnte der verbliebene Minirest der Ader nicht mehr die für das Anlasserrelais ausreichende Strommenge transportieren. Schwachstelle geflickt. ==> Anlasser dreht wieder.
Ich erneuerte auch die alte linke Zündspule und die zuvor beim Startversuch aufleuchtende rote Ölstandslampe und der beim Starten auftretende Kurzschluss waren Geschichte und fressen nun keine Sicherungen mehr. Hatte wohl nen' sporadisch auftretenden Masseschluss, weshalb der Fehler nicht ad hoc zu erkennen war.
Wie damals bei der rechten Zündspule dürfte diese also nun auch linksseitig Kontakt mit dem eisernen Magnetkern bekommen haben, der vorn und hinten aus der Zündspule austritt, wo er als Zündspulenhalterung mit dem Rahmen verschraubt ist und den Fehlerstrom von der Primärspule auf den Rahmen, also auf Masse leitete. ==> Kurzschluss. ==> Also Spule erneuert.
DIESBEZÜGLICH nun alles o. k.
Damit war aber noch nicht geklärt, weshalb die Diva bei heisser werdendem Motor bockte und inzwischen auch mal abgeschleppt werden musste.
Nun; ich prüfte mal auf den Verdacht von Dampfblasenbildung im Treibstoff: Ich hatte zwar von meiner 50PS-Vergaserbank auf eine (wahrscheinlich wohl schon ziemlich betagte) 61PS-Vergaserbank gewechselt, aber das bischen was von da an mehr an Sprit verfeuert wurde kann es ja wohl kaum gewesen sein, zumal serienmässig. Aber ich hatte kürzlich Benzinschläuche erneuert, und um enge Kurvenradien, die durchflussmindernd knicken könnten, zu vermeiden, diese relativ lang gewählt, was eine grössere Angriffsfläche für die Strahlungswärme vom Motor bedeutete. *grübel*
Ich reduzierte die Schläuche auf eine möglichst geringe Länge und wickelte zudem Benzin-Schläuche, -Filter und -Pumpe in Alufolie, um sie so gegen die Motorhitze abzuschirmen. Ich habe bisher noch keine grosse Tour mehr gemacht, aber auf flotten 50km Autobahn und mehreren Kurztripps über die Dörfer konnte ich endlich wieder ohne Unterbrechung fahren. Das war's hoffentlich hierzu...
....allerdings inzwischen mit deutlich erhöhtem Leerlauf, sobald die Diva auf Betriebstemperatur ist. Über dessen Grund rätsel ich nun aktuell. Kalt startet sie mit den von mir eingestellten 1200U/Min. und steigert sich später, bei betriebswarmen Motor, auf um die (an der Ampel stehend nervenden) 2000U/Min. pendeldem Leerlauf. Auch ein Vorwärtsdrehen des Gasdrehgriffs senkt nicht die Drehzahl (Die Diva hat ja einen zweiten Gaszug. Während der erste Power gibt, soll der zweite garantieren, dass die Drosselklappen wieder bis zum eingestellten Anschlag zurückgehen, auch falls mal die Federkraft der auf der Drosselklappenwelle sitzenden Feder zu flau sein sollte.)
Bei demontiertem Tank und Luftfilterkasten: Beim Vorwärtsdrehen des Gasdrehgriff sehe ich, dass der zweite Bowdenzug gespannt wird, der Hebel der Drosselklappenwelle stets auf den am Rändelrad eingestellten Anschlag zurückfällt und nichts erkennbar hakt. Gut geölt ist's Gestänge immer.
Testweise tüddelte ich mal ein Band an den Hebel der Drosselklappenwelle, fuhr unterwegs mit zu hoch drehendem Leerlauf mehrfach rechts ran und zog am Bändsel, für den Fall, dass nur bei Erhitzung vielleicht der Hebel nicht mehr ganz in die Ausgagsposition zurückgehen sollte. Aber das beeinflusste den hohen Leerlauf überhaupt nicht, also dürfte der Hebel und mit ihm die Drosselklappen wohl stets in die Leerlaufposition zurückdrehen? (Bei heissem Motor unterwegs und montiertem Tank kann ich ja nicht auf das Gestänge blicken.)
An der Rändelschraube den Leerlauf bei heissem Motor die Drehzahl zu reduzieren hilft ja nur unterwegs. Beim Kaltstart am nächsten Tag wäre die Drehzahl dann zu flau eingestellt.
Hat wer ne' zündende Idee, was die Diva, einmal auf Temperatur gekommen, dann im Leerlauf so auf Touren bringt? Zuvor trat das bei Fahrten nur mal sporadisch auf; inzwischen ist es nerviger Dauerzustand.
LG
Dieter
YAMAHA XJ 600 S DIVERSION, 4BR,, Bj. 1992