georg_horn hat geschrieben:Leider hast du die entscheidende Frage von mir nicht mitzitiert, sondern nur den vorhergehenden Satz: "Die Leute haben bei dem Training bei der Vollbremsung nur mit der Vorderbremse den kürzesten Bremsweg erreicht."
Dazu schrieb ich ja bereits schon zwei Mal diese Aussage:
Wie schon gesagt: Schönwetterbremsung mit hohem Reibwert in der Theorie, durch Übungen auf bekanntem Gelände scheinbar** bestätigt.Du hast auf dem Testgelände eben nicht nur einen hohen Reibwert, wo der Reibwert für die nahezu komplette Radlastverlagerung ausreicht, sondern dort kannst Du Dich auch mit etlichen Versuchen an den
dort idealen Bremsdruck herantasten. Beides ist in der Realität aber nun mal nicht wirklich so und daher sind solche Übungsmessungen ziemlich für die Katze. Daraus kann man keine valide Aussage für echte Notbremsungen ableiten.
georg_horn hat geschrieben:Bitte beantworte mir auch die nachfolgende Frage: "Wenn also sogar bei der Vollbremsung die Vorderbremse alleine reicht um möglichst schnell anzuhalten, warum sollte dann bei einer Nichtvollbremsung die hintere Bremse nötig sein?"
Weil die Vorderradbremse in vielen Situationen eben nicht die volle Bremsverzögerung erzeugen kann, die möglich wäre
und die zur kompletten Radlastverlagerung notwendig wäre. Geringer Reibwert (Nässe), Beladung, große Entfernung vom Idealbremsdruck (Weil den die meisten in der jeweiligen Situation eben nicht kennen!) - alles Beispiele, die ich schon mehrfach genannt habe. Und wer sich dann nur das Bremsen mit der Vorderbremse antrainiert, treibt ziemlichen Unfug, selbst wenn er unter oben genannten Idealbedingungen dann wirklich mal ein wenig besser bremsen würde.
georg_horn hat geschrieben:Die Physik würde da mitspielen, ja, das Hinterrad hat fast immer noch Bodenkontakt und könnte thoretisch noch a weng mitbremsen. Der Mensch bekommt es aber nicht auf die Reihe, 2 Bremsen auf einmal optimal zu dosieren und bremst vorne soviel weniger, wie er hinten mitbremst. Da wird nix verschenkt, die Bremsleistung wird nur anders verteilt. Wenn Du noch ein gutes Stück vom Grenzbereich entfernt bist, kannst du genausogut vorne etwas näher ran gehen, und dafür hinten nicht bremsen.
Ja, in der Theorie. In der Praxis haben die meisten kein Instrument am Moped, das ihnen anzeigt, wie weit sie noch vom Grenzbereich entfernt sind und dass sie noch etwas mehr bremsen könnten. Da bremsen sie eben in der Regel zu wenig (obwohl sie schon der Meinung sind, am Maximum zu sein und gerade weil sie sich nur darauf konzentrieren, nicht zu blockieren) und würden selbst bei sehr ungenauer Dosierung der Hinterradbremse den Bremsweg verkürzen.
Eine Notbremsung ist eben mit einer Bremsung auf dem Testgelände, wo man sich nur darauf konzentrieren kann, nicht zu vergleichen.
Bei meinen Notbremsungen bremse ich jedenfalls weiter mit der Hinterradbremse mit, auch wenn ich mich praktisch fast nur auf die Vorderradbremse konzentriere.
**Man beachte bitte den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend"!
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