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[hugi]

lass den Motor mal ordentlich warm werden.
Die Kaltstarteinrichtung ist unabhängig von der restlichen Gemischaufbereitung. Durch Öffnen der Choke-Schieber wird, abhängig von der Chockehebelstellung nach der "ordentlichen" Gemischaufbereitung noch ein Schluck Sprit mehr eingesogen und den Einlässen direkt zugeführt.
Auch bei meinen 900ern ist eine "Feinregulierung" der Drehzahl mit Choke kaum oder nicht möglich.
Was du schilderst, scheint mir vollkommen normal zu sein, wenn sie nach langer Zeit und total ausgekühlt wieder zum Leben kommt.
Wie Eingangs gesagt, lass den Motor mal ordentlich warm werden.
Dann kannst du mit der Drosselanschlagsschraube die Drehzahl einstellen.

Grüsse
Hubert

[hugi]

Ich nehme an, dass die vergrößerte Luftzufuhr aufgrund der offenen Ansaugung einen Einfluss auf die Drehzahl hat?
Philipp

Das hat, wenn überhaupt, nur einen sehr kleinen Einfluss auf das Startverhalten. Du kannst dir so allerdings im ungünstigen Fall wieder Dreck ansaugen und den haste wieder im Vergaser.
Luft, welche nach der Gemischaufbereitung (also zw. Vergaser und Einlass) dazu kommt, bringt das Gemisch wieder durcheinander und nichts stimmt mehr. Ist aber bei dir nicht der Fall. Also keine Sorge.


Grüsse
Hubert

[XJ-Eddie]

Hallo Philipp.
Wenn bei Rücknahme des Chokes der Motor aus geht, ist er entweder noch nicht warm genug, oder das LL-Düsensystem liefert nicht genug Gemisch. Wenn du ersteres ausschließen kannst, für das zweite kann ein nicht stimmiges Niveau in den Schwimmerkammern Ursache sein. Das würde ich mal prüfen.

Die Kraftstoffstände der Schwimmerkammern sollen bei der 550er 2 mm mit einer Genauigkeit von plus/minus 1 mm sein. Zuständig für die Einhaltung sind die Schwimmerventile. Deren Verschleißzustand prüft man an den Gummikegeln der Schwimmernadeln. Wenn du da Abrieb siehst, müssen Neue her. Übliche Lebensdauer ist 20 bis 30tausend km, danach werden sie unzuverlässig. Bei Versagen lassen sie entweder garnichts oder zu viel durch, was manchmal aus den Überläufen raus kommt, manchmal aber auch im Brennraum landet. Beides lässt einen brauchbaren Motorlauf nicht zu.

[Phidet]

Hallo zusammen,

Die Sache mit der Drehzahl hat sich soweit geklärt, es waren lediglich die grob verstellten Vergaser

Habe gestern damit angefangen, die Vergaser mittels einer Schlachwaage (eigenbau) zu synchronisieren.
Hierfür habe ich vier Schläuche auf einem Brett befestigt und unten mittels T-Stücken verbunden.
Als Flüssigkeit benutze ich Zweitaktöl.

An sich funktioniert das ganz gut, nur leider läuft das Öl bei laufendem Motor nicht schön dicht hoch und runter, sondern wird bewegt sich "tröpfchenweise", es bilden sich also viele Luftblässchen und es sieht fast schaumig aus.

Hat jemand schon Mal so eine Schlauchwaage benutzt und könnte mir evtl. eine andere Flüssigkeit vorschlagen?


Beste Grüße

Philipp

[Phidet]

Ich hätte auch noch eine off-topic Frage:

An meiner XJ sind hinten noch die originalen Federbeine verbaut.
Ich weiß, dass das eigentlich Verschleißteile sind - ein neues Paar Stoßdämpfer passt mir aktuell aber leider überhaupt nicht in das Budget.
Gleichzeitig würde ich einen eventuellen Bruch/ Unfall aber auch vermeiden wollen

Lassen sich die Federbeine warten/ begutachten, um festzustellen, ob die noch in Ordnung sind und gefahren werden können?

[Phidet]

Kleines Update:

Habe es heute nochmal mit der Schlauchwaage probiert. Statt die Schläuche an einem Ende miteinander zu verbinden, stecke ich sie alle in den Ölkanister. Dadurch steigt ein ordentlicher Balken an, nicht diese Luft- und Ölblasen.

Nur zieht die Flüssigkeit noch und nöcher, selbst nach knapp zwei Metern Schlauch noch. Ich muss daher nach einigen Sekunden die Maschine abstellen, sonst wird das Öl eingesogen.
Sollte sich der Unterdruck nicht irgendwann einpendeln, wenn die Vergaser halbwegs gleich ziehen?

Wenn dem so ist, scheinen die Vergaser nach meiner Rumprobiererei gestern ziemlich verstellt zu sein.
Gibt es denn eine Art Grundeinstellung für die Synchronisierungsschrauben (ich meine keinen bench sync), die man bestenfalls im eingebauten Zustand vornehmen kann?

Grüße

Philipp

[XJ-Eddie]

Meine XJ 550 lief damals sehr gut, mit genau eingestellten Kraftstoffständen, mit gleich gestellten Drosselklappen und ohne Drucksynchronisation.

[#7140]

Nach meinem Verständnis muss die Schlauchwaage "unten" schon verschlossen sein damit sich ein stabiler Unterdruck einpendelt, und die Schläuche müssen natürlich untereinander verbunden sein damit man die Relation zwischen den Zylindern ablesen und einstellen kann. Bei einem offenen System passiert genau das was du beschreibst, durch den Unterdruck wird immer weiter Öl/Flüssigkeit angesaugt da ja kein Gegen(unter)druck vorhanden ist.

Das Schäumen kannst du versuchen zu verhindern indem du die Schläuche zwischen Ansaugstutzen und der Flüssigkeit ein wenig abklemmst, z.B. mit Klemmschrauben oder Regelventilen. Aber nicht ganz verschließen, nur den Querschnitt gerade soweit verringern dass sich das System beruhigt, und das möglichst gleichmäßig bei allen vier Zylindern. So wird das auch bei Manometern gemacht um das Flattern der Zeiger zu dämpfen. Alternativ könnte man auch mit vier exakt gleich großen unterdruckfesten Gefäßen als Pulsationsdämpfer arbeiten, ist aber komplizierter und fehleranfälliger.

[WeDoTheRest]

Besorg Dir ein ordentliches Werkzeug. Dann klappt das auch.

[archiv_user]

Das mit der Schlauchwaage taucht nur wenn die Vergaser eh schon synchron sind. Wenn die Waage 2m hoch ist, und man hat einen Druckunterschied von mehr als 0,2 Bar wird das Oel schon angesaugt.

Wie Eddie schrieb, man kann die Drosselklappen auch einfach mechanisch synchron stellen, mit der Fühlerlehre den Spalt messen und so einstellen dass der bei allen 4 gleich ist.

[Hammer's Luzifer]

Es gibt viele Videos dazu.
Ich habe hier eines verlinkt:

https://youtu.be/ppNiMi9hyu8

Allerdings darf der Unterschied zwischen den einzelnen Vergasern nicht allzu gross sein da sonst tatsächlich das Öl angesaugt wird.

Also erst mal mechanisch mit Fühlerlehre oder der Kugelmethode einstellen.
Ich mach das immer so und damit wird schon mal einigermassen Rundlauf erreicht.

In dem verlinkten Video wird übrigens normales Motoröl verwendet.

Gruss Axel und bleibt Gesund!

[Phidet]

Guten Morgen alle zusammen,

Huch, da wurde mir einfach keine E-Mail-Benachrichtigungen wegen eurer Antworten geschickt, habe sie jetzt erst gelesen.

Danke für die Tipps, Ratschläge und Erklärungen.
Ich habe mittlerweile meine Schlauchwaage umgebaut, aber natürlich vergessen, ein Foto zu machen

Habe vier Glasflaschen verbunden und mit Öl befüllt. In jeder steckt bis zum Boden ein Schlauch; diese sind miteinander verbunden, sodass ein quasi-geschlossener Ölkreislauf entsteht. In jede Flasche ragt dann ein weiterer Schlauch bis kurz unter Flaschenmund rein - das sind die Unterdruckschläuche für die einzelnen Vergaser. Schläuche gehen durch Gummistopfen, um die Flaschen luftdicht zu verschließen

Hier ist das Ziel nicht, dass alle Ölstände gleich sind, sondern dass keinerlei Bewegung von einer Flasche in die andere passiert.

Vorteil ist, dass kein Öl angesogen werden kann, das bringt ein bisschen mehr Ruhe in die Arbeit.

Es scheint auch ganz gut zu funktionieren. Bin gestern leider nicht ganz fertig geworden, aber ich gebe im Laufe der Woche gerne Rückmeldung inkl. Bilder.

[XJ-Eddie]

Kennst du denn den Sollwert?