Spur, Kettenlauf, Fahrdynamik und sonstige Fragen

Hallo alle zusammen,

Ich befinde mich aktuell im Wiederaufbau einer XJ 550.

Ich habe Anfang letzten Jahres neue Reifen aufziehen lassen und habe Kette, Kettenrad und Ritzel erneuert.
Nach dem Zusammenbau wird selbstverständlich die Kette eingestellt - hierfür wird sie ja über die beiden Spanner gespannt. Diese sollten ja wohl auf beiden Seiten gleich angezogen sein, oder?

Nun zur Frage:
Bei eingelegtem Gang auf dem Hauptständer springt und schlackert die Kette ganz schön wild.
Ich habe ein Video gemacht, ich hoffe, man kann es einigermaßen erkennen. Hier der Link:

https://www.youtube.com/watch?v=hcetWoD0ktI

Sieht das für euch normal aus?

Ein Gedanke der mir hierbei kam:
Muss bei der XJ 550 zum Thema Spur etwas beachtet bzw. eingestellt werden? Ich dachte, dass ich hierbei vielleicht etwas falsch gemacht habe. Kennt ihr eine gute Methode, um festzustellen, ob die Reifen perfekt fluchten?
Bin gestern ein paar Mal die Straße hoch und runter, sie fährt sich etwas schwammig; es wirkt fast, als würde sie zu einer Seite hin gieren, und wirklich leichtfüßig und wendig ist sie auch nicht. Sie wirkt im Handling träge, als müsse alles steifer sein. Am ehesten würde ich es mit dem Gefühl vergleichen, mit halb platten Reifen zu fahren.
Der Reifendruck lag bei 2 bar, die Gabeln wurden vor mittlerweile schon zwei Jahren ( ) mit neuem Öl befüllt aber seitdem nicht gefahren.
Ich weiß, dass die Informationslage ein bisschen dünn ist, aber Fahrverhalten lässt sich schwierig beschreiben.



Ich hätte leider noch einige kleinere Fragen, für die es sich nicht lohnt, einen weiteren Thread zu eröffnen.
Ich werfe sie hier einfach mal mit rein, falls jemand die Zeit und Muße hat, sich mit ihnen zu beschäftigen

1. Beim Bewegen des Motorrads hört man ein leichtes Schleifgeräusch an den vorderen Bremsscheiben, ist das normal?
2. Wenn ich das Motorrad im Leerlauf schiebe, hört man deutlich die Kette klackern. Ist auch das normal, oder liegt die Kette falsch auf?
3. Wenn ich das Motorrad vom Hauptständer runterhole, zischt Luft aus der Gabel. Ich setze mich drauf und be- und entlaste die Gabel, damit das Gabelöl gepumpt wird. Beim Absteigen hört man aber wieder den Lufteinzug. Ist das normal, bzw. legt sich das eventuell, wenn das Motorrad ein bisschen gefahren wird?
4. Habe ein neues Kombiinstrument verbaut, weil das alte leider ziemlich beschädigt war. Bei diesem flackert bei laufendem Motor (auch im Leerlauf, also nicht nur beim Beschleunigen) in schneller aber unregelmäßiger Folge die Ölwarnleuchte auf, aber auch nur sporadisch. Ist vielleicht der Ölstandschalter hin?


Ich weiß, dass das ein sehr langer und unstrukturierter Post ist, entschuldigung hierfür.
Trotzdem hoffe ich, dass ihr mir wieder weiterhelfen könnt


Beste Grüße


Philipp

Die Markierungen an der Schwinge sind nur grobe Hilfsmittel.
Die Flucht kann mit einer langen geraden Latte kontrolliert werden.
Oder mit einem Werkzeug:

https://www.amazon.de/Rokoo-Hochleistun ... 5MB3&psc=1

Das gibt es auch mit Laser kostet dann aber auch entsprechend.

Ganz wichtig ist dass bei der Kontrolle der Kettenspannung das Heck des Motorrads herunter gedrückt wird.
Die Achsen von Ritzel, Schwingendrehpunkt und Hinterachse müssen eine gerade Linie ergeben.

https://www.motorradfrage.net/frage/spa ... rauf-sitzt

Gruss Axel und bleibt Gesund!

Hallo Philipp.
Dass die Kette so schlackert, kann an der Spureinstellung liegen, muss aber nicht. Das tut sie nämlich bei korrekter Einstellung auch, bei Rad-in-der-Luft immer. Wie Axels Beschrieb stelle auch ich die Spur ein. Gerade Latte oder 2-Meter-Wasserwaage am Hinterrad anlegen und am Vorderrad Abstände messen. Die dürfen links und rechts bei mir max einen halben Zentimeter differieren. Mit einem Profi-Laser-Cat geht das auch, aber nicht so genau. Die Markierungen an der Schwinge kannst du vergessen. Die ergaben bei mir 35 mm Fehlstellung.

Als Kettendurchhang wird im Wartungsbuch 35 bis 40 mm gefordert. Um die umständliche Messung bei Belastung zu vermeiden, habe ich damals die Differenz zu „unbelastet“ ermittelt. 40 bis 45 mm ist richtig zwischen ganz hochgedrückt und ganz runtergezogen in der Mitte vom unteren Kettentrum, kam dabei raus. Bei Maschine auf dem Mittelständer und Federvorspannung auf voll.

Reifendruck habe ich bei meiner 550er in den Bridgestones 2,3 / 2,5 gefahren, bei den K60-Grobstollern 2,0 / 2,2.
Bei Scheibenbremsen dürfen die Beläge immer hörbar schleifen, sie dürfen nur nicht bremsen.
Auch die Kette wirst du immer leise hören, genau wie die Gabel.
Die Ölstandwarnung musst du nur bei Dauerlicht beachten. Öl nachfüllen bei nur gelegentlichem Flackern führt zu Überfüllung. Besser ist, ins Schauglas zu schauen.

Moing wenn beim drauf Setzen deine Gabel mit der Luft pfeift , dann ist diese undicht , somit hast du kein Luftpolster und das Öl in der Gabel kann das schäumen an fangen.
Wenn man etwas ein Auge dafür hat kann man anhand der kette sehr schön sehen ob das Ritzel und das Kettenrad genau fluchten, erst dann sollte man überprüfen ob die Spur auch stimmt , so kann man Kontrollieren ob der Rahmen auch gerade ist.
Auch ruhig mal die Schwingenlager kontrollieren , nicht das da Spiel drin ist und sich die Maschine deswegen so Schwammig fährt , auch der Luftdruck mit 2,0 Bar ist zu wenig.