schlechtes Startverhalten bei warmen Motor

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schlechtes Startverhalten bei warmen Motor

Beitragvon Stephan93 » 01.05.2020, 06:42

Hallo zusammen,

seit dem ich sie besitze, habe ich Startprobleme bei warmen Motor.
Wenn ich den Motor bei einer Tour für eine Pause abstelle, kann ich ihn innerhalb der nächsten ca. 5 min Problemlos starten. Warte ich hingegen länger, was bei einer Pause nunmal üblich ist, springt sie nicht gescheit an.
Ich muss ca 5-10 Sekunden orgeln und etwas Gas geben. Dann kommt sie. Nach dezentem hochdrehen lassen, läuft sie dann auch wunderbar.
Auch während der Fahrt läuft sie gut.

Grade eben habe ich das Autodoktoren Video "Merzedes 190 startet schlecht" bei Youtube angesehen. Darin ging es um Dampfblasenbildung beim Kraftstoff. Dabei musste ich an meine XJ denken.

Natürlich ist das ein anderes System, das kann ich nicht miteinander Vergleichen.
Aber woran kann es liegen, dass sie bei warmen Motor nach kurzer Zeit nicht mehr sofort anspringt?
Bei kaltem Motor habe ich übrigens keine Probleme.

Auf eure Ideen bin ich gespannt.

Vielen Dank schon mal und schöne Grüße
Stephan
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Beitragvon WeDoTheRest » 01.05.2020, 07:58

Sicher etwas mager eingestellt. Du kannst versuchen ob es besser wird wenn Du die Leerlaufgemischschrauben jeweils 1/4 Umdrehung weiter raus drehst.
Wenn das nicht hilft..... Schrauben wieder rein und damit leben.
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Gruß, Jörg
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Beitragvon #7140 » 01.05.2020, 09:43

^ Zur Gemischanreicherung hat die 550er 'nen Hebel am Lenker. :wink:

Eine zu magere LL-Abstimmung passt auch nicht wirklich zum beschriebenen Verhalten, dass sie wunderbar läuft sobald sie dann angesprungen ist, und dass der Fehler nicht nach kurzem Abstellen bei heißem Motor und auch nicht im kalten Zustand auftritt.

Ich kenne das so von meiner 4V8, dass bei heißem Motor und längerer Standzeit Sprit aus den Schwimmerkammern verdampft. Da reicht schon eine geringe Menge, der Füllstand ist schließlich nicht ganz unkritisch. Einfach verifizieren kann man das indem man den Sprithahn nach dem Abstellen, bzw 1-2 Minuten vor dem Starten auf PRI stellt.
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Beitragvon Stan_Ac » 01.05.2020, 10:00

#7140 hat geschrieben:
Eine zu magere LL-Abstimmung passt auch nicht wirklich zum beschriebenen Verhalten, dass sie wunderbar läuft sobald sie dann angesprungen ist, und dass der Fehler nicht nach kurzem Abstellen bei heißem Motor und auch nicht im kalten Zustand auftritt.



Das ganze hört sich tatsächlich so an wie bei vielen Moppeds die ich dann mal eingestellt habe. Das Mopped läuft super.

Aber sicher doch.

Alles so mager wie möglich, warum auch immer.

Einfach mal schön das Abgas einstellen und hierbei die Synchronisierung gerade gezogen und dann läuft das Mopped.
Gruß Oliver
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Beitragvon #7140 » 01.05.2020, 10:17

Dann wäre es aber doch irrelevant ob sie kurz abgestellt wird oder länger. Tatsächlich müsste sie doch sogar schlechter anspringen (bzw laufen) je heißer sie ist, also besser je länger sie steht, oder nicht?

Wie gesagt ich kenne das auch, das hat sogar auch der Vorbesitzer explizit erwähnt. Seitdem hab ich den Gaser komplett zerlegt, gereinigt, den Bock synchronisiert und Standgas-CO am professionellen Prüfstand auf [3|3,5|3,5|3]% eingestellt, und das beschriebene Verhalten bleibt.
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Beitragvon XJ-Eddie » 01.05.2020, 13:09

Das Hitzeschutzblech unter der Vergaserbank ist montiert?

#7140 hat geschrieben:...Gaser komplett zerlegt, gereinigt, den Bock synchronisiert und Standgas-CO am professionellen Prüfstand auf [3|3,5|3,5|3]% eingestellt, und das beschriebene Verhalten bleibt.

Exakt so war es bei meiner 550er auch. Ich konnte damit leben.
Gruß von Eddie.
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Beitragvon archiv_user » 01.05.2020, 14:04

Zu mager macht eher bei kaltem Motor Probleme, da muss man dann lange den Choke drinlassen.

Die Turbos haben das gleiche Problem auch recht extrem, ich vermute dass durch den heissen Motor und die warmen Vergaser (werden bei der Turbo durch den Ladedruck erst recht warm) Sprit aus den Schwimmerkammern verdunstet und somit einerseits der Level in den Kammern sinkt und andererseits die Vergaser und der Lufikasten mit gesättigtem Benzin-Luftgemisch gefüllt sind. Das muss dann erstmal durchgeorgelt werden bis wieder zündfähiges Gemisch entsteht.
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Beitragvon WeDoTheRest » 01.05.2020, 18:26

Ich hätte es nicht geschrieben wenn ich ein ähnliches Problem nicht genau so gelöst hätte.
Aber.... müßig hier noch was zu schreiben. Anstatt es mal kurz auszuprobieren (was fast kein Aufwand ist) wird alles zerredet und 10 Seiten später besteht das Problem immer noch.
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Re: schlechtes Startverhalten bei warmen Motor

Beitragvon #7140 » 01.05.2020, 19:26

Sorry, mein Fehler. Bin noch nicht so lange dabei wie du, daher weiß ich noch nicht so genau wie das hier läuft. Ich dachte wenn ein ein User nach Ideen fragt und einem ein Problem bekannt vorkommt, dann darf man was dazu posten. Naja, wieder was gelernt.

Im Ernst, ess mal ein Snickers. Meine Fresse.
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Beitragvon Radlmaxe » 01.05.2020, 19:29

Das war bei meiner 550er schon im Jahre 1990 so....
Und ist bei insgesamt 4 550er die ich kenne so und rührt meiner Meinung nach wie schon mehrfach geschrieben wurde von Blasenbildung im Vergaser bei heißem Motor und fehlender Kühlung während der Pause.
Dass hier eine gewisse Empfindlichkeit vorliegt, zeigt sich alleine schon dadurch, daß sich unter dem Vergaser ein Hitzeblech befindet um die Wärme abzuhalten... Während der Fahrt braucht es dieses sicherlich nicht...
lg
Andi
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Andreas

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Beitragvon WeDoTheRest » 02.05.2020, 06:52

Und weil das durchaus ein generelles Problem sein kann schrieb ich ja auch..... "wenn‘s nicht hilft, Schrauben zurück drehen und damit leben".
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Beitragvon Stephan93 » 02.05.2020, 07:34

Guten Morgen zusammen,
Zuerst einmal Danke für die Antworten.

Den Vorschlag von Jörg finde ich zwar eher ungewöhnlich, da der Motor ja dann, wenn ich ihn starten will durch aus noch warm ist.
Ein Versuch ist es aber Wert.

Die Vergaser wurden vor 2 Jahren Synchronisiert und eingestellt. daher sollte da eig alles im Lot sein.

Das Hitzeschutzblech ist dran.

Die Idee mit dem auf PRI stellen ist mir dann gestern auch noch gekommen. Wäre zwar nervig, aber besser als immer zu orgeln :roll:

Ich werde das die Tage dann mal ausprobieren und berichten.

Bleibt Gesund!

Gruß Stephan.
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Beitragvon WeDoTheRest » 02.05.2020, 08:30

Probier am besten beides.
Wenn es tatsächlich mit der PRI-Einstellung zu tun hat würde ich auf einen Benzinhahn ohne Unterdrucksteuerung umbauen und den einfach, nach Alt Väter Sitte, auf und zu machen.
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Gruß, Jörg
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Beitragvon XJ-Eddie » 02.05.2020, 10:10

Stephan93 hat geschrieben:...Die Vergaser wurden vor 2 Jahren Synchronisiert und eingestellt. daher sollte da eig alles im Lot sein...

Das ist so ungefähr die Zeit, nach der Vergaser an Präzision und Zuverlässigkeit verlieren. Jede auch nur wenige Tage dauernde Standzeit hinterlässt kleine Verharzungen bei unserem derzeitigen Sprit. Bei den BS-Vergasern finde ich die meisten an Zerstäubern und in LL-Systemen. Die summieren sich langsam zu veränderten Laufeigenschaften. Wenn die zu sehr nerven, lohnt sich eine Revision. Verschleiß an Schwimmerventilnadeln spielt auch oft eine Rolle.
Gruß von Eddie.
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Beitragvon Stephan93 » 02.06.2020, 21:04

Guten Abend,
Es hat zwar etwas gedauert, aber am Wochenende war ich mal wieder für 3 Nächte in der Eifel und bin viel gefahren.

Das Spülen hat zweimal geholfen, allerdings erst wenn ich den Hahn wenigstens 40 Sekunden vor Startversuch umgelegt habe.
Alles was kürzer war bedeutete wieder Orgeln. Bei Kaltstart hilft das Spülen eigentlich schon nach 10-15 Sekunden.
Das werde ich weiter beobachten und versuchen. Beim nächsten mal versuche ich noch den Tipp von Jörg.

Langsam gewöhne ich mich ans Orgeln :roll:
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