Der Choke.
Der Choke ist bei der 550er keine einfache Sache und hat ein paar anfällige Stellen. Vor allem gibt’s da im Dauereinsatz einiges zu pflegen und zu reinigen. Bei meinem Täglich-rumfahr-Muli war ich in den sechs Jahren damit zwei mal gut beschäftigt. Er hat es mir mit Starts unter einer Sekunde gedankt. Nachbars neue Einspritz-Honda brauchte länger.
Ich fange mal oben an. Der Hebel ist Wind und Wetter ausgesetzt und braucht öfter Schmierung. Ist schnell gemacht, Armatur lockern und nach oben drehen, Schraube lockern, mit einer Spritze Fett rein, wieder zu, Armatur ausrichten, fertig.
Der Choke-Bowdenzug heißt in der Teileliste kurioser Weise Anlasserkabel, und das Originalteil sollte man nehmen, wenn ersetzen notwendig ist. Ein Billigzug hat nach einem Jahr aufgegeben, der Originale hielt fünf.
Der Chokezug wirkt auf den Hebel, der eine Welle dreht und hinten eine Rückstellfeder hat.
Auf der Welle sitzen Hebel, die die Chokeventile ziehen. Rechts ist so einer zu sehen. Demontage: Rückstellfeder aushängen, alle Hebelklemmungen auf der Welle lösen, Welle raus ziehen. Ventile raus schrauben.
Nahaufnahme Chokeventil. Wichtig: Vor dem trennen der Ventilteile den Kopf reinigen. Dreck mordet sonst die Gummiführung. Abdichten tut die gummierte Unterseite des kolbenförmigen Teils in der Tiefe des Ventilsitzes. Wenn das Gummi nicht mehr glatt ist, braucht´s ein neues Ventil. Einen O-Ring sowieso.
Versorgt werden die Chokeventile mit Luft aus dem oberen Bereich der Schwimmerkammern (blaue Pfeile) und Benzin aus der Tiefe selbiger (rot). In dem Messingröhrchen misch sich´s. Das Röhrchen ist eingepresst und ich habe noch keins heil heraus bekommen. Folglich ist das ein Fall für die Ultraschall-Badewanne. Hinterher das Innere mit Druckluft von allem befreien.
Dies ist eine der hinterhältigsten Konstruktionen, die ich kenne. Man denkt, klar, die Düse ist am Messingröhrchen. Nix da. Unten in der Bohrung seitlich im Schwimmerkammerdeckel ist eine weitere Düse eingepresst. Bei montierter Schwimmerkammer ragt das Messingröhrchen in die Bohrung und saugt aus der Öffnung (Pfeil) Benzin. Reinigungsfähig ist die versteckte Düse je nach Verschmutzungsart mit Zitronensäure oder Aceton. Oder beidem nacheinander.
Hinein geleuchtet. So winzig ist die Düse da unten drin. Hier bei einem anderen Modell gezeigt.
Wenn endlich alles klappt: Der Austritt für das Chokegemisch ist stromabwärts der Drosselklappe, hier links oben.
Gruß von Eddie.