von Joe Ka » 07.07.2021, 06:35
Ich habs mir gestern angesehen.
Ja, es hat seine albernen Stellen und wird schon sehr in Szene gesetzt, aber es war trotzdem kurzweilig, danke für den Link.
Die Art wie die Filmcrew in der Situation agiert wird auch thematisiert:
Zum ersten stellt der jüngere Bursche der Crew, der z.B. die Drohne steuert, irgendwann klar, dass sie als Crew grad nicht mehr die Beobachter sind, die sie sein wollten, sondern sie sind gemeinsame Reisende. Vier Leute irgendwo in der Pampa, 3 junge Männer und ne ältere Frau, ein Jeep und ne 125er, und es geht quälend voran, so dass es nur durch zusammenarbeit klappt.
Besagter Bursche fährt ja sogar zwei Tage die 125er während sie im Jeep sitzt weil sie sich bei einem ihrer nicht seltenen Stürze den Knöchel verstaucht hat. (Und er sitzt offensichtlich auch zum ersten mal in seinem Leben auf nem motorisiertem Zweirad, der hatte sich das vorher auch anders ausgemalt, aber die Reise hat ihn mehr erfahren lassen, als er kommen hat sehen)
Und dort im Jeep äußert sich auch die Frau zu der Thematik:
Sie wird gerfragt ob sie das als Niederlage empfindet.
Sie antwortet, dass dem nicht so ist, denn ihr Anspruch war niemals sich selbst oder wem anders zu beweisen, dass sie da komplett alleine und ohne Hilfe durchpowert. Und das hat sich schon am zweiten Tag noch in Deutschland unter Beweis gestellt. Sondern sie wollte für sich selbst erleben, dass es trotz der vielen Unzulänglichkeiten doch so möglich ist, dass sie diese Reise machen kann. Sie wollte erleben, dass die Welt eben nicht nur aus Menschen besteht, die nebendran stehen, und sich über das freuen, was sie nicht schafft, sondern das man Menschen trifft, die einem helfen.
(Und tatsächlich denke ich, dass Peter, auch wenn er sich hier gerade hämisch gibt, zumindest ein bisschen geholfen hätte, wenn er dort gewesen wäre und sie irgendwo stehen oder liegen hätte sehen und kein anderer da gewesen wäre. - ob das wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich denke gerne so über die Welt)
Und letzten Endes war sie 117 Tage unterwegs - das Filmteam war knapp zwei Wochen dabei, beim Rest war sie "alleine" (im Sinne von "ohne Begleitfahrzeug" - wirklich alleine war sie wohl nie - wollte sie ja auch gar nicht sein.)
Vielleicht hat sie nicht das erlebt, was manche für sich hätten erleben wollen, aber etwas, das für sie wertvoll ist, hat sie sicher erlebt.
Ich denke wo keine Angst ist, ist auch kein Mut - und bei ihr konnte man beides sehen.
so here we go - again
Jonathan